Juliane Schulz in die Bundesjugendleitung gewählt

von LPBB

Oldenburg (fn-press). Heidi van Thiel (Essen) bleibt weiterhin Bundesjugendwartin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Im Rahmen des Bundesjugendausschusses wurde die 66-Jährige für die kommenden vier Jahre für das Ressort Springen in die FN-Bundesjugendleitung wiedergewählt und im Amt der Vorsitzenden bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden für die Disziplin Dressur Kerstin Holthaus (67, Westhausen) sowie für die Vielseitigkeit Hanna Rogge (65, Vierhöfen). Neu in die Bundesjugendleitung gewählt wurden Katharina Weber (Frankfurt a.M.) für das Ressort Fahren, Raphaela Meyer (Essen) für das Voltigieren sowie Juliane Schulz (Düsseldorf) für das Thema Allgemeine Jugendarbeit. Das neue Ressort Breitensport vertreten Ulrike Mohr (Bensheim) und Sonja Rohlfing (Stemwede). Ebenfalls neu in der Bundesjugendleitung ist Bundesjugendsprecherin Kira Schönberg (Denkte), zusammen mit Friederike Lammert (Freiburg). Damit gehören der neuen FN-Bundesjugendleitung erstmals nur Frauen an.

Immer nach den Olympischen Spielen wählt die Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) die Besetzung ihrer Gremien neu. Den Auftakt macht dabei regelmäßig der Bundesjugendausschuss, der bereits im Herbst die Mitglieder der Bundesjugendleitung für die kommenden vier Jahre wählt. Zunächst jedoch verabschiedete der Bundesjugendausschuss eine neue Jugendordnung, aus der sich eine veränderte Zusammensetzung der Bundesjugendleitung ergibt. Diese besteht wie bisher aus je einem Vertreter der Disziplinen Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren und Voltigieren, einem Vertreter des Ressorts Allgemeine Jugendarbeit und zwei Bundesjugendsprechern, zu denen nun neu zwei Vertreter des Ressorts Breitensport hinzukommen. Dafür entfallen die drei bisherigen Repräsentanten des Ponysports in der Bundesjugendleitung. Stattdessen schlägt der Bundesjugendausschuss jeweils einen „Pony-Vertreter“ für die Arbeitsgruppe Nachwuchs innerhalb der DOKR-Disziplinausschüsse Dressur, Springen und Vielseitigkeit vor. Diese Kandidaten müssen allerdings noch durch die DOKR-Mitgliederversammlung bestätigt werden. Ebenfalls neu in die Jugendordnung aufgenommen wurde eine Altersobergrenze. So darf ein Kandidat für die Bundesjugendleitung zum Zeitpunkt der Wahl maximal 70 Jahre alt sein.

Die in der Klasse S erfolgreiche Turnierfahrerin Katharina Weber löst den früheren westfälischen Landestrainer und Bundestrainer der Para-Fahrer Ludger Schmeing (Rheine) als Vertreterin der Disziplin Fahren ab. Die 23-Jährige entstammt in fünfter Generation einer Fahrsportfamilie. 2014 gewann sie bei den Jugendeuropameisterschaften Gold in der Team- und Silber in der Einzelwertung mit einem selbst gezogenen Pferd. Weber arbeitet als Bankangestellte, legte im dualen Studium ihren Bachelor in Master of Banking and Finance ab und absolviert aktuell ihr Masterstudium in Wirtschaftspsychologie. Parallel zu Sport und Beruf engagiert sie sich ehrenamtlich als Sprecherin der Fahrsportjugend innerhalb des Pferdesportverbandes Hessen.

Neue Vertreterin der Disziplin Voltigieren ist die 46-Jährige Richterin, Trainerin A Voltigieren und erfolgreiche Longenführerin Raphaela Meyer aus Essen in Oldenburg. Mit den Voltigierern des RV Vechta konnte sie mehrfach Titel bei Landesmeisterschaften gewinnen. Raphaela Meyer arbeitet seit zehn Jahren hauptamtlich beim Pferdesportverband Weser-Ems im Bereich Abzeichenwesen und ist daneben ehrenamtlich im Fachbeirat Voltigieren des PSVWE engagiert. Raphaela Meyer rückt für Jochen Schilffarth (Möhrendorf) nach. Der bisherige Ausschussvorsitzende des DOKR-Ausschusses ist nicht mehr automatisch Mitglied der Bundesjugendleitung, vielmehr wurde das Wahl-Verfahren im Voltigieren an die anderen olympischen Disziplinen angepasst. Danach wählt der Bundesjugendausschuss den jeweiligen Vertreter der Disziplin.

Neue Repräsentantin des Bereichs Allgemeine Jugendarbeit ist Juliane Schulz. Sie löst Knut Danzberg (Karben) ab, der in den vergangenen Jahren stark an der Entwicklung dieses Aufgabenfeldes beteiligt war, sich allerdings nicht mehr zur Wahl stellte. Juliane Schulz ist ein Bilderbuchbeispiel für den Erfolg der Allgemeinen Jugendarbeit in den Verbänden. Zunächst Landes- und später Bundesjugendsprecherin, war die heute 30-Jährige mehrere Jahre Landesjugendwartin ihres Heimatverbandes Berlin-Brandenburg. Seit eineinhalb Jahren ist die Absolventin der Europauniversität Viadrina in Frankfurt/Oder Referentin im Bereich Kinder- und Jugendpolitik bei der Sportjugend Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Vorsitzende des Landesjugendrings NRW.

Ulrike Mohr (39), eine der beiden neuen Vertreterinnen des Breitensports, ist zweifache Pferdewirtschaftsmeisterin (Klassische Reitausbildung, Zucht und Haltung) und betreibt mit ihrem großen Team zwei Kinderreitzentren im hessischen Bensheim mit insgesamt 95 Schulpferden. Als Jugendliche gehörte Ulrike Mohr dem Springkader des Pferdesportverbandes Hessen (PSH) an, widmete sich aber auch einige Jahre dem Westernreitsport und erzielte dort zwölf EM-Titel. Als Richterin ist sie als Referentin des PSH zum Thema „Neue Reitabzeichen“ bei Trainer- und Richterfortbildungen tätig. In den vergangenen Jahren gehörte sie zum Arbeitskreis „Ponyspaß“ der FN und war maßgeblich an verschiedenen Pilotmaßnahmen zum Erwerb der Trainer- und Ergänzungsqualifikation für Kinderreitunterricht beteiligt.

Sonja Rohlfing ist Fachwirtin für Marketing (IHK) und schreibt als freiberufliche Journalistin auch über Pferdesport und die Menschen, die ihn betreiben. Sie selbst ist seit ihrem zwölften Lebensjahr begeisterte Reiterin, wobei sie ihren Schwerpunkt allerdings schon früh aufs Voltigieren legte. Seit über 30 Jahren besitzt die 51-Jährige die Trainerlizenz im Voltigieren und hat 1984 ihre Richterprüfung abgelegt. Im Reitverein Preußisch Ströhen leitet die die Voltigierabteilung, zu der sechs Gruppen und drei Pferde gehören. Verbandsarbeit ist ihr durch die Mitarbeit in einer Ressortgruppe im Ausschuss Ausbildung des Pferdesportverbandes Westfalen, aber auch durch im Stadtsportverband und Kreissportbund vertraut.

Zur neuen Bundesjugendsprecherin wählten die Landesjugendsprecher Kira Schönberg aus Denkte. Die 21-Jährige ist Landesjugendsprecherin und Geschäftsstellenmitarbeiterin des Landesverbands Hannover, studiert parallel dazu Betriebswirtschaft mit Vertiefung auf Sportmanagement und reitet bevorzugt Dressur. Die 21-Jährige löst die ehemalige Landessprecherin aus Thüringen, Laura Weber, ab, die sich nach vier Jahren Amtszeit aus der Bundesjugendleitung verabschiedete. Nicht zur Wahl stand ihre Kollegin Friederike Lammert (Freiburg). Da die beiden Bundesjugendsprecher zeitversetzt gewählt werden, endet deren Amtszeit erst in zwei Jahren.

Als Vertreter der Altersklassen Ponyreiter und Children in der AG Nachwuchs der Disziplinausschüsse schlägt der Bundesjugendausschuss die Pferdewirtschaftsmeisterin Caroline Roost (Olfen) für die Dressur sowie den Parcourschef und Technischen Delegierten Karl-Heinz Nothofer (Kamp-Lintfort) für die Vielseitigkeit vor. Nicht mehr zur Wahl standen Sonja Ellerbrock (Kayhude) und der baden-württembergische „Pony-Papst“ Heinz Bürk (Bad Wildbad), die zuvor die Interessen der Ponydressur- bzw. Ponyvielseitigkeitsreiter in der Bundesjugendleitung vertreten hatten. Dagegen wurde Jan Huster-Klatte (Lastrup), der schon seit Jahren die Interessen der Ponyreiter in der Bundesjugendleitung vertritt, nun auch als Mitglied für AG Nachwuchs Springen nominiert. Alle drei Vorschläge bedürfen noch der Zustimmung durch die DOKR-Mitgliederversammlung im kommenden Mai 2017.

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