Jugend-Weltmeisterschaften Distanzreiten am 2. September 2023 in Castelsgrat (FRA)

von LPBB

Bei den diesjährigen Jugend-Weltmeisterschaften im Distanzreiten vertraten Landesjugendkaderreiter*innen Marlen Grell (Equus Förderverein) mit Djebel Rio und Philipp Hähnel (RC Grunewald) mit Dabir die deutschen Farben. Beide haben bundesweit als einzige Reiter*innen den anspruchsvollen Qualifikationsweg für das Championat gemeistert und allein dies ist bereits ein Erfolg. Leider fehlte in diesem Jahr eine dritte startende Person für Deutschland, so dass keine Wertung für die Mannschaft erfolgte und die Reiter*innen einzeln gewertet wurden.

Zwei CEI** über 120 Kilometer gilt es, in die Wertung zu reiten und dazu noch die Sichtungsnorm des DOKR zu erfüllen. In Begleitung des Bundes- und Landeskadertierarztes Martin Grell und der Landestrainerin Michaela Wilczek reisten die Reiter*innen mit jeweils vier Teammitgliedern, die während des Wettkampfes entscheidend für den Erfolg von Reiter*in und Pferd sind, nach Castelsagrat in Frankreich. Distanzsport ist ein absoluter Teamsport – ohne die Betreuung von Pferd und Reiter*in auf der Strecke, zum Beispiel durch Kühlen und Tränken des Pferdes, ist eine solche Leistung undenkbar. Die Anreise der Pferde aus Brandenburg zog sich über drei Tage – hier ist ein kluges Management gefragt, dass die Pferde am Wettkampfort fit starten können. In den letzten Tagen vor dem Wettkampf wurden die Jugendlichen und Pferde optimal betreut und gingen so gut vorbereitet auf den sehr anspruchsvollen Kurs – ebenfalls über 120 Kilometer.

Nach einem Unwetter am Vortag wechselten lehmige rutschige Passagen mit hartem und steinigem Geläuf. Zudem galt es, viele Höhenmeter zu bezwingen. Das Startfeld war mit 70 Teilnehmenden stark besetzt. Das gesetzte Ziel für die Championats-Neulinge: sicher ins Ziel reiten. Leider konnten sich Philipp und Dabir nach 90 Kilometern nach dem veterinärmedizinischen Check nicht mehr für die nächste Runde qualifizieren und schieden aus. Bis dahin hat er den noch sehr aufgeregten Dabir besonnen über die Strecke begleitet und ist selbst viele Abschnitte bergauf nebenher gejoggt. Auch 32 weitere Starter*innen schieden im Lauf des Wettkampfes aus, was die Schwierigkeit der Strecke widerspiegelt. Marlen Grell bewies einen kühlen Kopf und meisterte die letzte Runde mit dem erfahrenen Djebel Rio aus der Zucht von Claude Places (Frankreich) nun alleine. Sie war mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12,4 km/h unterwegs, kam mit einem fitten Pferd über die Ziellinie und platzierte sich auf dem 37. Platz.

Besonders hervorzuheben ist das große Teamgefühl aller Beteiligten, welches auch von den FEI-Offiziellen positiv bemerkt wurde. Der stets faire Umgang mit Mensch und Tier war beispielhaft und wir können zurecht stolz auf unsere Jugendreiter*innen sein. Die Hoffnung ist groß, dass bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr in Arborea (Sardinien) eine Mannschaft an den Start gehen kann, in der auch Marlen und Phillip wieder für Deutschland dabei sind. Wir sind gespannt auf den weiteren Weg unserer Kaderreiter*innen und wünschen Ihnen eine erholsame Winterpause.

[Michaela Wilczek]

 

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