Deutsche Jugendmeisterschaften Dressur, Springen und Voltigieren vom 17. bis 20. August 2023 in München
von LPBB
SILBER für Greta Liebig und Felix Wöhe im Doppelvoltigieren U18
Plätze fünf für Ronja Kähler im Einzelvoltigieren U21 Damen und Charlotte Höing im Springen U21
Am dritten August-Wochenende bot die Olympia-Reitanlage in München-Riem wieder, zum sechsten Mal als Austragungsstätte für die Deutschen Jugendmeisterschaften (DJM) unter der Leitung des Bayerischen Reit- und Fahrverbandes e.V., den besten deutschen Nachwuchstalenten im Dressur- und Springreiten sowie im Voltigieren optimale Bedingungen für den Wettkampf um die Medaillen ihrer nationalen Meisterschaften.
Mit insgesamt elf Reiter*innen und ihren Pferden bzw. Ponys reisten Katrin Knetsch als Equipechefin Dressur und Landestrainer Bernd Peters für die Springreiter*innen nach München zu den Deutschen Jugendmeisterschaften sowie unter der Leitung der Fachbeirats-vorsitzenden Ute Kögl und Landestrainerin Jasmin Gipperich zahlreiche Voltigierer*innen, die sowohl im Einzel-, Doppel- und Gruppenvoltigieren an den Start gingen.
Dressur
Das vom Fachbeirat Dressur nominierte Dressurteam des LPBB war in München vollständig vertreten. Leider gelang es den LPBB-Reiter*innen auch in diesem Jahr nicht, in die Dressur-Finalprüfungen Einzug zu halten. Dennoch zeigten alle Teilnehmer*innen gute und ihrem jeweiligen Leistungsniveau entsprechende Ritte im Viereck.
Das amtierende Landesmeisterschaftspaar bei den Ponyreiter*innen Ava Müller (RV Deutschlandhalle) mit Steendieks Morgenstern Dalai absolvierte die ersten beiden FEI-Wertungsprüfungen auf L**-Niveau mit 65,384 Prozent (Rang 37) und 68,464 Prozent (Rang 27), was zu Rang 32 in der Gesamtwertung der 40 Paare führte.
Juniorin Nele Klaus (LRF Bülow Neubeeren) erreichte mit Van Tastic, genau wie schon im Vorjahr, Rang 15 in der Gesamtwertung. Nur drei Plätze von der Finalkürteilnahme der besten zwölf Paare entfernt, konnte sich die aktuelle Landesmeisterin dennoch mit 68,081 Prozent (Rang 21) in der ersten FEI-Wertung und auf Platz zwölf mit 69,763 Prozent in der zweiten Prüfung auf M**-Niveau gesteigert präsentieren. Auch die LPBB-Vizelandesmeisterin bei den Junior*innen Carla Sophie Pichler (RV Rosencarree) zeigte sich auf Robin mit 66,162 Prozent (Rang 32) und 66,078 Prozent (Rang 31) durchaus konstant und ansprechend in ihrer Leistung. Beide beendeten die Deutsche Jugendmeisterschaft in der Gesamtwertung auf Rang 34 von den ebenfalls 40 Paaren bei den Junior*innen.
Der in der Altersklasse Junge Reiter*innen als erfreulicher „Neuzugang“ aus Baden-Württemberg gekürte Landesmeister Moritz Treffinger (PSV Reitakademie Werder) mit Francis Royal verpasste ebenso knapp auf Rang 14 in der Gesamtwertung den Einzug ins Finale der zwölf Besten. Mit 69,553 Prozent platzierte sich der im Gestüt Bonhomme tätige Reiter zunächst an zehnter Position. Leider rutschte das Ergebnis in der zweiten Wertung der FEI-S*-Prüfung auf 66,236 Prozent, was Rang 23 in dieser Prüfung zur Folge hatte. 30 Paare stellten sich insgesamt den DJM-Anforderungen in dieser Altersklasse.
Springen
Bis auf die Children-Reiterin und in dieser Altersklasse amtierende Landesmeisterin Michelle Kaczmarek (PSV Stahnsdorf), die aufgrund einer leichten Verletzung ihres Pferdes Skyfall nicht anreisen konnte, waren alle weiteren sieben vom Landestrainer nominierten Kaderpaare in München am Start. Von vier Junior*innen des LPBB erreichten zwei die Finalzulassung der punktbesten 50 Prozent Teilnehmenden aus den ersten beiden Wertungsprüfungen.
Paula Fischer (RFV Ravensberge), die mit Centenario P als Bundeskader für ihre DJM-Teilnahme gesetzt war, absolvierte die erste Wertung im Zeitspringen Kl.S* mit einem Abwurf am letzten Hindernis auf Rang 40 von 63 Startenden. Mit nur einem Strafpunkt für die Zeitüberschreitung platzierte sich das Paar in der zweiten Wertung, einer S*-Prüfung nach Fehlern und Zeit, an neunzehnter Position. Im S**-Finale über zwei Umläufe gab die Reiterin in Umlauf eins nach einem unglücklichen Einsprung in die Zweifach-Kombination im Verlaufe des Parcours zur Schonung ihres Pferdes auf. Rang 32 lautete das Gesamtranking für dieses Paar. Julien Golle (LRV Münchehofe) konnte sich mit seiner Erfolgsstute Santa Sophia nach fehlerfreier Runde im ersten Zeitspringen zunächst an 17. Position platzieren. Noch besser lief es für ihn in der Wertungsprüfung zwei mit dem Resultat fehlerfrei und Platz drei. Im S**-Finale verzichtete Julien nach einem leichten Abwurf im ersten Umlauf, ebenso zur Schonung seines Pferdes, auf den Start in Umlauf zwei und schloss seine DJM-Teilnahme auf Rang 25 ab. Lilli Ladwig (RFV HLG Neustadt), die mit ihrem erst siebenjährigen Pferd Carat zum ersten Mal bei einer DJM in der Altersklasse der Junior*innen an den Start ging, beendete die beiden ersten S*-Wertungsprüfungen mit acht bzw. 22 Fehlerpunkten auf den Rängen 56 und 59. Die Vizelandesmeisterin dieser Altersklasse und DJM-Debütantin Helena Dietrich (RFV HLG Neustadt) überraschte mit ihrem seit längerer Zeit in toller Form befindlichen Pferd United Power in beiden Wertungsprüfungen durch ihre Leistung, insbesondere durch Platz 20 in Wertungsprüfung zwei mit lediglich zwei Zeitstrafpunkten.
Im ersten Jahr in der Altersklasse der Jungen Reiter*innen am Start war Charlotte Höing (PSV Stahnsdorf), die mit Caboom aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Bundeswehrsportschule für die DJM-Teilnahme gesetzt war. Mit einem fehlerfreien Auftakt nach Maß platzierte sich Charlotte in der ersten Wertungsprüfung, einem Zeitspringen Klasse S*, zunächst an vierter Position des 35-köpfigen Startfeldes. Platz drei lautete das Resultat in der S**-Wertungsprüfung zwei, bevor sie die dritte Wertungsprüfung über zwei Umläufe in der Klasse S*** mit acht und null Fehlern auf Platz neun beendete. Charlotte Höing schließt damit ihre DJM-Teilnahme auf Platz fünf im Gesamtranking ab, wozu der LPBB herzlich gratuliert. Auch Johanna Zander-Keil (TSG Ponyfarm Kladow) unterstrich mit Boleybawn Actor ihren berechtigten Anspruch auf eine DJM-Teilnahme. Fehlerfrei in Wertungsprüfung eins rangierte Johanna zunächst an 17. Stelle und legte in der zweiten Wertung mit Platz zwei nochmal deutlich zu. Leider fehlte im Finale mit zwölf und neun Fehlerpunkten (Rang 17) das nötige Quäntchen Glück, so dass für die Gesamtwertung nur Rang 15 verblieb. Als dritte Junge Reiterin vertrat Anna Jurisch (RFV Ravensberge), die genauso wie Johanna Zander-Keil ab nächstem Jahr nicht mehr dieser Altersklasse zugehört, mit Daghestani den LPBB. Trotz fehlerfreier Runde in der ersten Wertungsprüfung verblieb dem Paar damit nur Rang 24. Ein Hindernis- und zwei Zeitfehler führten in der S**-Wertungsprüfung zwei zu sechs Fehlerpunkten und Rang 21, wodurch beide um nur einen Rang den verdienten Einzug ins Finale der besten 20 verpassten.
Voltigieren
Im Voltigieren wurde der LPBB von je zwei Einzelvoltigiererinnen U18 sowie U21, einem Voltigier-Duo und einer Mannschaft vertreten, die alle überzeugende persönliche Leistungen zeigen konnten, wie Landestrainerin Jasmin Gipperich im Anschluss ebenso lobend betonte wie die hervorragenden Bedingungen und tolle Durchführung seitens des Veranstalters.
Hinsichtlich der sportlichen Erfolge sticht allen voran die Silber-Medaille hervor, die Greta Helene Liebig und Felix Wöhe (RV Integration) mit Longinus und Longenführerin Andrea Harwardt im Doppelvoltigieren U18 erringen konnten – der Landesverband gratuliert sehr herzlich! Bereits im ersten Kür-Durchgang gelang es ihnen, sich auf dem zweiten Platz (7,397 Punkte) der 15 Voltigier-Duos zu positionieren. In der zweiten und letzten Wertungsprüfung im Pas de Deux mussten die beiden (7,464 Punkte) zwar einem weiteren Duo den Vortritt lassen, aber im Gesamtranking war ihnen mit 7,431 Punkten der verdiente Platz zwei und somit die Silber-Medaille nicht mehr zu nehmen.
Auch Ronja Kähler (VRG Schäferhof), die nicht mit ihrem gewohnten Sport-Partner Busta Rhymes MK antreten konnte, für den nach seiner Verletzung beim diesjährigen Preis der Besten mit zwar gelungener Genesung jedoch die Vorbereitungszeit zu knapp war, gelang ein guter Einstieg in die Meisterschaft im Einzelvoltigieren U21 Damen. Mit Ersatz-Pferd Sponbiels Casimir und Longenführerin Anke Granow holte sie im Pflicht-Durchgang mit 7,922 Punkten Platz zwei unter den 22 Starterinnen. Zweimal Platz fünf, im Technikprogramm (7,545 Punkte) und in der Finalkür (8,020 Punkte), sicherten Ronja mit 7,829 Punkten auch den fünften Platz in der Gesamtwertung der U21-Damen, wozu der LPBB herzlich gratuliert. Josefina Grunwald (VRG Schäferhof), die ebenfalls in dieser sehr leistungsstarken Konkurrenz antrat, landete mit Crack Up und Longenführerin Janina Maria Fieml im ersten Durchgang auf Rang 19 (6,682 Punkte). Nach einem gelungenen Technik- und Kür-Durchgang (Rang 8, 6,765 Punkte bzw. Rang 9, 6,877 Punkte) beendete sie ihre DJM-Teilnahme mit 6,775 Punkten auf Rang zehn.
LM-Titelträgerin der Junior*innen Mathea Friederike Schmidt (Wittbrietzener Kultur- & FV Wittbrietzen, Abt. PS) und LM-Vize Julia Rehberg (Blankenfelder RV) absolvierten in München ihre jeweils erste DJM-Teilnahme und konnten dabei gute persönliche Leistungen zeigen. Mit 6,748 Punkten für Mathea (Ersatz-Pferd Crack Up mit Longenführerin Janina Maria Fieml) und 6,665 Punkten für Julia (Pferd Leonidas H mit Longenführerin Vera Drechsel) als Zwischenstand nach der Pflicht sowie ersten Kür war für die beiden auf den Rängen 30 bzw. 34 der Gesamtwertung von 49 Startenden das Kür-Finale der besten 50 Prozent aus den ersten beiden Durchgängen im Einzelvoltigieren U18 Damen jedoch nicht zu erreichen.
Im Gruppenvoltigieren U18 mit 15 Mannschaften ging das Team vom Blankenfelder Reitverein für Berlin-Brandenburg an den Start. Miriam Ehrlich, Julia Rehberg, Benita Bechstein, Lucia Ehrlich, Karla Lohse und Marielle Baran erhielten für ihr Pflichtprogramm mit Leonidas H und Longenführerin Vera Drechsel 5,788 Punkte (Rang 13); in den beiden Kür-Durchgängen wurden es 6,700 Punkte (Rang 15) bzw. 6,574 Punkte (Rang 11). Mit diesen ihrem Leistungsniveau entsprechenden Vorstellungen schließen sie ihre DJM-Teilnahme auf Rang 13 ab.
Der LPBB bedankt sich bei allen Aktiven für ihren sportlichen Einsatz und die würdige Landesvertretung sowie bei den begleitenden Eltern und Trainer*innen für die Unterstützung der DJM-Landesvertretung Berlin-Brandenburg!