Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit in Warendorf

von LPBB

„Titelverteidigung gelungen“ hieß es heute beim Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit in Warendorf für das Team Westfalen und Greta Busacker (Münster) in der Abteilung Pferde. In der Ponyklasse mussten die Vorjahressieger die uvex-Tophy der Konkurrenz vom Pferdesportverband Hannover überlassen. Allerdings nur in der kombinierten Teamwertung, denn in der Einzelwertung des Mehrkampfes aus Dressur, Springen, Geländeritt, Theorie, Vormustern und Fitnesstest dominierte mit Isabell Seliger (Vlotho) und Nykos ebenfalls eine westfälische Reiterin.

Nur zwei Zehntel Punkte trennten die Westfalen am Ende von den Siegern aus Hannover, die sich erst in der sechsten und letzten Teilprüfung, dem fünffach gewerteten Geländeritt, an die Spitze setzen konnten. 393 Punkte hatten die Reiter von Trainer Claus Erhorn – Libussa Lübbeke (Wingst) mit Nadeem, Christian Hayessen (Salzhausen) mit Golden Grove Simon, Linn Sophie Mauchert (Dorum) mit Marlec, Alina Dibowski (Döhle) mit Maddoxx und Joelle Celine Selenkowitsch (Achim) – am Ende auf dem Konto. Den Ausschlag für dem Sieg gab vor allem die Vorstellung der 14-jährige Libussa Lübbeke im Gelände. Als „reife Leistung“ bezeichnete Richter und Kommentator Martin Plewa ihre Vorstellung im Sattel des ehemaligen Bundeschampions Nadeem, mit dem ihr Bruder im vergangenen Jahr noch Elfter in Warendorf geworden war. Mit der Tagesbestnote von 9,5 für den Geländeritt verhalf Lübbeke nicht nur ihrer Mannschaft zum Sieg, sie sicherte sich mit ihrem Endergebnis von 137,4 Punkten auch die Silbermedaille in der Einzelwertung.

Besser war nur Isabell Seliger. Die 14-jährige Reiterin aus Vlotho brachte nicht nur eine 8,5 aus der Dressur und eine 9,0 aus dem Springen mit, sondern auch die einzige „10“ des Bundesnachwuchschampionats, vergeben für die Präsentation ihres Ponys beim Vormustern. Im Gelände bescheinigten die Richter Seligers bereits 20-jährigem Pony Nykos „eine tolle Einstellung“, seiner Reiterin „viel Übersicht“ und belohnten beide mit einer 9,2. Mit einem Endstand von 143,0 Punkten trug das Paar maßgeblich zum Teamergebnis der Westfalen von 392,8 Punkten bei. „Mit einem guten Abschneiden von Isabell haben wir gerechnet, dass es so gut sein würde, ist natürlich toll“, freute sich die westfälische Ponytrainerin Anna Roggenland und ebenso über einen zweiten Platz ihrer Mannschaft. „Sie sind hier alle über sich hinausgewachsen“. Fürs Team starteten neben Isabell Seliger auch Theresa Schulze Wartenhorst (Everswinkel) mit Pascal S.W., Marie Gloe (Billerbeck) mit Lucky You, Antonia Locker (Hamminkeln) mit Double-o-Seven und Leandra Haddick (Borken) mit Djaba Daba Duu angehörten.

Insgesamt präsentierte sich das besonders das Starterfeld bei den Ponyreitern mit nur 36 Startern kleiner als in den Vorjahren. Nur fünf Pferdesportverbände stellten eine eigenständige Mannschaft, davon drei mit den erlaubten fünf Startern, zwei weitere mit je vier Teammitgliedern. Die übrigen Teilnehmer hatten sich auf drei Mixed Teams verteilt. Eines davon war die Mannschaft Hessen/Bayern, die sich mit 382,4 Punkten auf Platz drei behauptete. Wesentlich zur Bronzemedaille bei trugen die erst zwölfjährige Hessin Mayda Skye Seibert (Rödermark) mit Heiligenberg‘s Normandie (132,0) sowie die 14-jährige Ann-Catrin Bierlein aus dem bayerischen Deining mit Sarasani P (129,9). Sie belegten in der Einzelwertung die Plätze vier bzw. fünf. Auf dem Bronzerang landete allerdings die 13-jährige Lena Pede aus dem brandenburgischen Liepe vom Mix-Team Berlin-Brandenburg/Sachsen. Auch sie konnte mit ihrem Geländeergebnis den entscheidenden Schritt nach vorne machen. Für ihre Vorstellung von Mr. Berny gab es die drittbeste Note dieser Teilprüfung, eine 9,1. Insgesamt kamen 132,9 Punkte für sie zusammen.

Wie etliche andere auch, war Lena Pede in Warendorf gleich doppelgleisig am Start. Mit Fashion Queen belegte sie in der Abteilung Pferde Platz 13, Ann-Catrin Bierlein wurde mit Double Diamond Zwölfte. Für Alina Dibowski gab es zu Mannschaftsgold bei den Ponys auch noch Teamsilber bei den Pferden. Darüber hinaus belegte sie im Sattel des erst sechsjährigen Barbados belegte sie Platz vier in der Einzelwertung. „Das Pferd ist wie ein Lottogewinn“, berichtete ihr Vater Andreas Dibowski, der den Wallach beim „polnischen Bundeschampionat“ entdeckt und eigentlich für sich gekauft hatte. Doch auch Tochter Alina kam auf Anhieb mit ihm zurecht, startete bereits im vergangenen Jahr mit ihm bei der Goldenen Schärpe. Geplant ist nun der Schritt zur Deutschen Jugendmeisterschaft, wobei „Dibo“ das Pferd selbst auch weiter bei Turnieren starten will, damit er Erfahrung sammeln kann.

Das braucht FRH Abraxxas nicht mehr. Ein weiteres Mal bewies Greta Busacker, dass sie mit dem Olympiapferd ihrer Mutter Ingrid Klimke bestens zurechtkommt. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sie sich gegen ihren westfälischen Teamkollegen Jandrik Markus Tech aus Espelkamp durch. Nach Theorie, Laufen, Vormustern, dem Geländeritt, den die Richter mit der Bestnote 9,5 belohnten („So stellen wir uns Geländereiten vor“), sowie dem Springen lag der 15-Jährige mit seiner selbst gezogenen Stute Roccella noch knapp in Führung. In der Dressur allerdings, dem letzten der sechs Teilprüfungen in der Abteilung Pferde, gelang es Greta Busacker, den Spieß noch einmal umzudrehen. Mit einer glatten 9,0 als Tagesbestnote verließ sie das Viereck und überholte Tech (139,2) mit einem Endstand von 139,4 Punkten. Auf dem Bronzerang landete die rheinische Landesmeisterin der Ponyreiter Anna Lena Schaaf (Voerde) mit Fairytale (138,3). Wie die ersten Fünf ihrer Abteilung, beendete auch sie keine der Teilprüfungen schlechter als mit einer „8“, für den Geländeritt gab es sogar die glatte 9,0.

Dank der Topergebnisse von Busacker und Tech war dem Team Westfalen der Sieg auch in der Mannschaftswertung nicht zu nehmen. Gemeinsam mit Jacqueline von Behren (Petershagen) mit Sternenfee F, Carolin Cordes (Münster) mit Cherry On Top und Julina Liebrecht (Westerkappeln) mit Rocky L kamen die Titelverteidiger auf 405,5 Punkte und landeten damit vor den Hannoveranern (Alina Dibowski mit Barbados, Felicia von Baath (Salzhausen) mit Toutsi, Henriette Hagemann (Obernholz) mit Alula und Melanie Saxe (Egestorf) mit FRH Butts Leonardo R) mit 402,8 Punkten. Auf dem dritten Platz landete die Mannschaft auf dem Rheinland, der neben Anna Lena Schaaf auch die beiden Spitzenreiterinnen der diesjährigen Goldenen Schärpe – Isabel Mengeler (Hamminkeln) mit Sandro Rivera und Katharina Eggert (Kamp-Lintfort) mit Ambra – sowie Paula Flocke (Leverkusen) mit Risk for Fun und Tommi Krolo (Haan)mit So is sie angehörten. Sie kamen auf insgesamt 398,8 Punkte.

Text: fn-press

Ergebnisse der  Teilnehmer aus Berlin-Brandenburg:

Kombinierte Wertung Pony Einzel
3. (von 36) Lena Pede mit Mr. Berny (RV Wahlsdorf)
17. Linda Schütze (RFV Lengenfeld(Vogtl.) mit Chalsey
30. Svenja Kiese (RV 1994) mit Mardi Gras
36. Jasmin Oppermann (RFV Wulkow) mit Ginette la Gamine
 
Mannschaftswertung Pony
8. (von 8) Mixteam Berlin-Brandenburg/Sachsen (Svenja Kiese mit Mardi Gras, Jasmin Oppermann mit Ginette la Gamine, Lena Pede mit Mr. Berny)

Kombinierte Wertung Pferde Einzel
14. (von 44) Lena Pede (RV Wahlsdorf) mit Fashion Queen
14. Christina Schöniger (RFV Lengenfeld/Vogtl.) mit Schoensgreen Continus
19. Laura Beckmann (RV Rüdnitzer Fließ) mit Larismo
43. Lea Dörr (RFV HLG Neustadt) mit Girl´s Dream

Mannschaftswertung Pferde
10. (von 10) Mixteam Berlin-Brandenburg/Sachsen-Anhalt (Laura Beckmann mit Larismo, Lea Dörr mit Girl´s Dream, Lena Pede mit Fashion Queen)

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