Arbeitsblatt für kunststoffhaltige Tretschichten auf Reitplätzen erarbeitet
von fn-press
[fn-press/Julia Basic] Sand, Holzspäne oder doch lieber eine Mischung mit synthetischen Zuschlagstoffen? Bei der Wahl des richtigen Reitbodens stellt sich nicht nur die Frage nach Nutzungszweck und Funktionalität, sondern auch Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Verbraucherschutz spielen dabei eine wichtige Rolle. Fällt die Wahl auf einen synthetischen Reitboden, müssen sich Reitplatzbetreiber_innen damit beschäftigen, ob Auswirkungen auf die Umwelt damit verbunden sind und wie der Boden später fachgerecht entsorgt werden kann. Bisher gab es für die Verwendung von Kunststoffen in Reitböden keine genauen Anforderungen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) sowie die Landespferdesportverbände Westfalen und Rheinland begrüßen deshalb, dass es nun ein Arbeitsblatt gibt, das Vereinen und Betrieben eine wichtige Hilfestellung für die umweltfachliche Bewertung etwaiger Schadstoffe und Mikroplastik sowie die abfallrechtliche Einstufung gibt. An der Erstellung des Arbeitsblatts haben Reitplatzfirmen, Materialproduzierende und Verbände unter der Führung des NRW-Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) mitgewirkt.
Das Arbeitsblatt richtet sich an Besitzer_innen und Betreiber_innen von Reitplätzen im Freien sowie in Hallen, die zukünftig Reitplätze neu anlegen oder bestehende Reitplätze sanieren und dabei kunststoffhaltige Tretschichten einsetzen möchten. Auch bei der Pflege bestehender kunststoffhaltiger Tretschichten sollen in Zukunft die Anforderungen des Arbeitsblattes an die dabei neu verwendeten Kunststoffmaterialien berücksichtigt werden. Außerdem wendet sich das Arbeitsblatt an Hersteller_innen und Lieferantinnen/Lieferanten von Kunststoffmaterialien zur Nutzung in Tretschichten sowie an Reitplatzbauer_innen, die kunststoffhaltige Tretschichten auf Reitplätzen einbauen.
Das Arbeitsblatt beschreibt konkrete Anforderungen an Kunststoffmaterialien, die für Tretschichten auf Reitplätzen verwendet werden sollen, mit Blick auf die Freisetzung von Chemikalien in Boden und Grundwasser. Darüber hinaus bietet es eine abfallrechtliche Einordnung dieser Kunststoffmaterialien und beschreibt die Entsorgungsmöglichkeiten der kunststoffhaltigen Tretschicht nach Gebrauch. Diese Themen betreffen sowohl Sand-Kunststoffgemische als auch vollsynthetische Tretschichten, z.B. aus aufbereiteten Teppichresten. In einem separaten Hintergrundpapier wird erläutert, wie die im Arbeitsblatt 53 festgelegten Beurteilungs- und Orientierungswerte hinsichtlich der Chemikalienfreisetzung durch Nutzung von Kunststoffmaterialien als Tretschicht abgeleitet worden sind. Die Entscheidung für geeignete Materialien zur Herstellung von Tretschichten umfasst viele Aspekte. Das LANUV-Arbeitsblatt 53 sowie das Hintergrundpapier stellen dafür die fachlichen Grundlagen mit Blick auf den Umweltschutz in NRW bereit. [Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen]
Das Arbeitsblatt sowie das Hintergrundpapier stehen hier als PDF zum Download zur Verfügung.