Landesverband stellt Pilotprojekt vor: Informationsplakat für vorbildliches Benehmen in der Natur

von LPBB

„Fairness beim Ausritt“ – unter diesem Motto stellte der Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg am Dienstag auf dem Gestüt Krämerwald in Wansdorf, einem Ortsteil von Schönwalde, sein Informationsplakat vor, das über den Havelland-Kreis hinaus wegweisende Aussagen für sämtliche Regionen in Deutschland besitzt. Es soll die Reiter dahingehend motivieren und erziehen, sich vorbildlich in der Natur zu bewegen, damit die Gegner des Pferdesports keinerlei Gründe mehr zum Reklamieren und Anfeinden haben.

LPBB-Vizepräsidentin Martina Schünemann und Geschäftsführer Peter Fröhlich hatten gemeinsam mit Norbert Westdickenberg von der Reitanlage Krämerwald sowie den beiden FN-Vertretern Anna-Sophie Röller und Thomas Ungruhe in mehreren zuvor stattgefundenen Runden das Konzept für die jetzt vorgestellte Kampagne entworfen und sich auf sieben goldene Regeln verständigt, die darin gipfeln, das wörtlich zitiert so lautet: „Schaffe dem Pferdesport Sympathien, keine Gegner.“

Landrat Roger Lewandowski aus Falkensee, der sich auf einer ausgiebigen Rundreise durch sein Aufgabenbereich befand und gemeinsam mit Bürgermeister Bodo Oehme dem Start der Initiative beiwohnte, lobte nicht nur das Pilotprojekt, sondern drückte seine Wertschätzung darüber aus, dass der Pferdesport auch ein wichtiger wirtschaftlicher und touristischer Aspekt sei.

Der eigentliche Anlass zu dieser neuen Aktion war die vor mehreren Monaten akut gewesene Einführung einer Pferdesteuer. Wobei Oehme erklärte, dass es in Schönwalde gar nicht einmal um die finanzielle Seite ging, sondern um die oftmals praktizierte Unvernunft der Reiter gegenüber den Radfahrern und Fußgängern, was sich in erster Linie in zertretenen Wegen und nicht weggeräumten Pferdeäppel widerspiegelte, speziell in Schönwalde-Dorf.

Martina Schünemann wiederholte einmal mehr ihren Appell zum Dialog zwischen den verschiedensten Interessensgruppen, mahnte die Einsicht und das anständige Verhalten der Reiter an. Schließlich richtete sie ihre Bitte an die kommunalen Vertreter, doch bei künftigen Wege-Konzepten gleichermaßen die Ansprüche der Reiter, Radfahrer und Fußgänger zu berücksichtigen. Ihr Hinweis: Die Pferdsportler sind zu 80 Prozent Freizeitsportler. Vor allem sollte auch an die Kinder und Jugendlichen, aber auch an ältere Menschen und Behinderte gedacht werden sollte.

Das sind die sieben goldenen Regeln, die es zu achten gilt.

1. Sei mit Deinem Pferd ein Vorbild für den Reitsport. Du repräsentierst ihn nach außen.

2. Radfahrer und Fußgänger brauchen feste Wege. Reitet deshalb auf stark genutzten Wegen hintereinander.

3. Reite nur auf Wegen und Straßen, niemals querbeet über Wiesen und bestellte Felder. Das Reiten ist nur auf zweispurig befahrenen Waldwegen und auf Waldbrandschutzstreifen zulässig. Meide ausgewiesene Geh-, Wander- und Radwege.

4. Hunde sind beim Ausritt an der Leine zu führen.

5. Beseitige Pferdeäppel auf öffentlichen Straßen und in Wohnsiedlungen schnellstmöglich, denn sie stellen für Fußgänger, Radfahrer und Inlineskater ein Ärgernis da. Fühle Dich verantwortlich.

6. Sprich Reiter und andere Waldnutzer an, die gegen diese Regeln verstoßen, freundlich und bestimmt darauf an. Charme tut gut.

7. Du bist Gast in der Natur und Dein Pferd bereichert die Landschaft, wenn Du Dich korrekt verhältst.

Bislang sind diese Poster zwar nur für den Kreis Havelland vorgesehen, doch Peter Fröhlich versprach, weitere drucken zulassen, wenn anderswo ebenfalls Bedarf der Argumentation und Aufklärung besteht.

Text und Foto: Hansjürgen Wille

Foto: v.l. Bodo Oehme, Roger Lewandowski, Martina Schünemann, Peter Fröhlich
Foto: v.l. Bodo Oehme, Roger Lewandowski, Martina Schünemann, Peter Fröhlich

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