Das waren die EMG 2015 - Dressurreiten

von LPBB

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte fanden seit dem 27. Juli bis einschließlich heute die 14. European Maccabi Games in Deutschland statt. Über 2.000 Sportler aus 37 Ländern bestreiten genau dort ihre Wettkämpfe, wo 1936 Juden die Teilnahme an den Olympischen Spielen verboten wurde – im Berliner Olympiapark.

Erstmals war auch das Dressurreiten Teil der European Maccabi Games, für die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als Disziplinpatin gewonnen werden konnte. Am 03. und 04. August fanden im Reiterstadion eine Nationenpreiswertung sowie zwei Einzelwettbewerbe statt. 22 Reiter aus acht Nationen (AUS, ESP, GER, DEN, HUN, ISR, NED, USA) traten in internationalen Aufgaben (FEI Challenge Medium-/Advanced-Test) gegeneinander an. Vier Reiter absolvierten dabei die Prüfungen auf Leihpferden, die dankenswerterweise von Besitzern aus der Umgebung zur Verfügung gestellt wurden.

In der Teamwertung am Montag hatten die Niederländer die Nase vorn, gefolgt vom Team Deutschland I. Dritter wurde die USA. Da die USA als nicht-europäische Nation nicht in die EMG-Wertung mit einging, bekam auch das Team Deutschland II eine Bronzemedaille. Mannschaftsweltmeisterin Helen Langehanenberg und Frau Gisela Hinnemann, Mitglied im Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung nahmen, als besonderes Highlight, die Siegerehrungen vor. Am späten Nachmittag folgte dann ein weiterer Höhepunkt: Der aus Warendorf angereiste FN-Ausbildungsexperte Christoph Hess hielt einen Vortrag zum Thema “Sitz und Einwirkung des Reiters”, der durch praktische Demonstrationen an zwei Reiter/Pferd-Paaren vom Gestüt Bonhomme abgerundet wurden. Co-Referentin war Mannschaftsweltmeisterin Helen Langehanenberg, die Christoph Hess nicht nur unterstützte, sondern auch für Autogrammwünsche zur Verfügung stand.

Gestern dann folgten die Einzelwertungen im Medium- und im Advanced Level. Siegreich im Medium Test war die Dänin Kisha Saarde, die auf dem von Stella Stöhr zur Verfügung gestellten Haflinger Wellington 69,75% erritt. Silber ging an Kathryn Elmholts aus den USA mit ihrem Ponyhengst Neptun, dicht gefolgt von Micha Assayag aus Isreal, der den von Caroline Weber zur Verfügung gestellten Feli le Fou gesattelt hatte. Den Advanced Test konnte Miranda de Pascale mit ihrem Hengst Bugatti und einem stolzen Ergebnis von 78,87% für sich entscheiden. Die Niederländerin Malka Prosman gewann auf ihrem Pferd Las Vegas die Silbermedaille, Platz drei und damit Bronze ging an den Mitorganisator des Turniers, Jacques Albeck, auf Dante.

Hauptverantwortlich für die Turnierorganisation waren Dr. Simone Flemisch (Disziplinkoordinatorin, Equipechefin Team Deutschland und Tierärztin) und Jacques Albeck (Head of Dressage). Unterstützt wurden die beiden von Volkmar Polaski (2. Vorsitzender des RV Pichelsberg) und Gerhard Schröter (Betriebsleiter der „Interessengemeinschaft Reitsportanlagen am Olympiastadion“), die bei der Planung und Umsetzung der Dressurreitprüfungen wertvolle Hilfe leisteten.

Alles in allem war es ein sehr gelungenes Turnier mit ausgelassener Stimmung und angenehmer Atmosphäre. Der Slogan der Spiele „Competing in Sports – United at Heart“ traf auf die Disziplin Dressurreiten absolut zu. Es war erfreulich zu sehen, welch gute Reiter und welch qualitätsvolle Pferde bei dieser besonderen Premiere zu sehen waren. Insofern war dieses Turnier ein gelungener Einstieg für die Disziplin Dressurreiten bei den Maccabi Games.

Oranje jubelt: Die Niederländer holten Gold mit dem Team

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