Rio 2016: Deutsche Dressurreiter führen nach Tag eins des Grand Prix

von LPBB

Das deutsche Dressurteam ist erfolgreich in den olympischen Grand Prix gestartet. Nach der ersten Hälfte der Starter liegt Deutschland deutlich in Führung vor den Niederlanden und Großbritannien. Auch in der Einzelwertung liegen Dorothee Schneider (Framersheim) und Sönke Rothenberger (Bad Homburg) auf den ersten beiden Plätzen.

Zum Auftakt der olympischen Dressurwettbewerbe haben die ersten beiden deutschen Reiter starke Leistungen gezeigt. Die "Team-Küken" Sönke Rothenberger und sein niederländischer Wallach Cosmo erzielten 77,329 Prozent im Grand Prix, damit lagen sie lange Zeit auf Platz eins. Entsprechend zufrieden war Sönke Rothenberger mit seinem Olympiadebüt: "Es war ein richtig tolles Gefühl hier bei Olympia einzureiten, ich wusste, dass das ganze Team voll hinter mir steht. Ich hatte die Order, eine sichere Runde zu drehen, um auch ein bisschen den Druck rauszunehmen in Hinsicht auf die Mannschaftsentscheidung. Cosmo und ich haben alles gegeben und ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit meinem Ritt. Die Piaffen hätten noch ein bisschen energischer sein können. Ich hoffe, dass wir im Special daran anknüpfen können, denn der Special liegt Cosmo sehr. Ich hatte das Gefühl, dass Cosmo sich hier im Viereck wohl gefühlt hat und jetzt drücke ich den anderen die Daumen und hoffe, dass sie auch tolle Runden zeigen", sagte er.

Als letztes Paar des ersten Grand-Prix-Tages betraten Dorothee Schneider und ihr Hannoveraner Wallach Showtime FRH für Deutschland das Viereck. Und sie verließen es als Führende. 80,986 Prozent bedeuten die deutliche Führung vor Teamkollege Sönke Rothenberger. "Ich bin einfach nur begeistert. Ich hatte das Gefühl, unser Zusammenspiel war heute super. Showtime hat mir sehr gut zugehört, er war immer vor den Hilfen, die Anlehnung war top. In den blöden Linkspirouetten hatten wir ein kleines Missverständins, aber die Freude über das super Mannschaftsergebnis überwiegt", sagte Dorothee Schneider nach ihrem Ritt. Auch Equipechef Klaus Röser war zufrieden mit den Vorstellungen seiner schwarz-rot-goldenen Schützlinge: "Wir haben zwei super Ritte gesehen, Sönke hat das als Startreiter ganz clever und souverän gemacht. Das war ganz wichtig für die Mannschaft, uns fiel nach dem Ergebnis allen ein Stein vom Herzen. Bei Doro stand ich an der kurzen Seite, aber das, was ich von den beiden gesehen habe, war einfach spitze. Er ist ja auch nicht das erfahrenste Pferd mit seinen zehn Jahren. Wir sind mehr als zufrieden heute, die beiden haben gut vorgelegt, die Stimmung ist super im Team", sagte er.

Hinter den beiden Deutschen auf Platz drei liegt nach den ersten 30 von 60 Startern im Grand Prix die Britin Fiona Bigwood mit Orthilia und 77,157 Prozent. Es folgen der Niederländer Edward Gal und Voice mit 75,271 Prozent auf Platz vier und die US-Amerikanerin Kasey Perry-Glass mit Dublet und 75,229 Prozent auf Platz fünf.

In der Teamwertung liegt Deutschland mit 79,157 Prozent deutlich in Führung vor den Niederlanden mit 75,271 Prozent und Großbritannien mit 74,921 Prozent. Es folgen die Teams aus den USA und Schweden mit 73,957 bzw. 73,357 Prozent. Für die Teamwertung wurde der Durchschnittswert der beiden Einzelergebnisse errechnet. Eine Ausnahme bildet das Ergebnis des niederländischen Teams: Hier zählt derzeit nur das Resultat von Edward Gal. Seine Teamkollegin Adelinde Cornissen musste mit Parzival aufgeben. Ihr Pferd sei am Tag vor der Prüfung in die Wange gestochen worden, diese sei daraufhin angeschwollen und Parzival habe Fieber bekommen, erklärte die Reiterin. Heute habe der Team-Vet dann zwar grünes Licht für einen Start gegeben, "in der Prüfung habe ich jedoch gemerkt, dass er alle und fertig ist, deshalb wollte ich ihm das nicht weiter zumuten und habe aufgehört", sagte Cornelissen.

Heute geht es ab 15 Uhr deutscher Zeit weiter mit der zweiten Hälfte der Starter im Grand Prix. Um 17:21 Uhr betreten dann Kristina Bröring-Sprehe und Desperados FRH für Deutschland das olympische Viereck. Als letztes Paar überhaupt werden Isabell Werth und Weihegold OLD um 20:51 Uhr ins Stadion einreiten. Der Grand Prix zählt als erste Wertungsprüfung für die Teammedaillen sowie als erste Qualifikation für das Einzelfinale am kommenden Montag. Die Entscheidung über die Teammedaillen fällt nach dem Grand Prix Special am Freitag. Pro Mannschaft werden die besten drei Ergebnisse gewertet.

Zwischenstand nach Tag eins des Grand Prix:

Mannschaftswertung

1. Deutschland; 79,157 Prozent

2. Niederlande; 75,271 Prozent

3. Großbritannien; 74,921 Prozent

4. USA; 73,957 Prozent

5. Schweden; 73,357 Prozent

 

Einzelwertung

1. Dorothee Schneider und Showtime FRH (GER); 80,986 Prozent

2. Sönke Rothenberger und Cosmo (GER); 77,329 Prozent

3. Fiona Bigwood und Orthilia (GBR); 77,157 Prozent

4. Edward Gal und Voice (NED); 75,271 Prozent

5. Kasey Perry-Glass und Dubelt (USA); 75,229 Prozent

 

Weitere Informationen und aktuelle Meldungen rund um die Olympischen Reiterspiele gibt es unter www.pferd-aktuell.de/rio2016.

Text: fn-press

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