Aktuelle Information des Aktionsbündnisses Pro Pferd e.V. zum "Sachstand Wolf"

von LPBB

Das Aktionsbündnis Pro Pferd e.V. wird seit 2015 über die Notrufseite und über die Webseite verstärkt mit Fragen zum Wolf konfrontiert. Wir haben uns daher intensiv mit dem Thema „Rückkehr der Großraubtiere und ihr Einfluss auf die Weidetierhaltung“ eingearbeitet. In diesem Zusammenhang haben wir uns mit Experten vernetzt und eine Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) geschlossen. Zusammen konnten wir Fachgespräche mit anerkannten Experten, Naturschutzverbänden, Ministerien, Fachpolitikern und Vertretern von Reit- und Zuchtverbänden, aber auch anderen Tierhalterverbänden organisieren und so zunächst den Austausch in NRW und Hessen verbessern. 

Die fachliche Einschätzung zum Thema Wolf

Aufgrund der Untersuchung von Kotproben und verendeten Wölfen ist festzuhalten, dass sich Wölfe hauptsächlich von Wildtieren, vorwiegend von Rehen ernähren. Sie erweitern ihre Nahrungsgrundlage um Haus- und Nutztiere, wenn das aufgrund der leichten Verfügbarkeit möglich ist. Als besonders gefährdet gelten hierbei Gatterwild, Schafe und Ziegen. Dass auch Fohlen Opfer werden können, zeigte sich durch die gerissenen Konikfohlen der Prigimenius GmbH (NABU-Tochter) im Frühjahr 2016. 

Zielsetzung für Weidetierhalter

Der Wolf unterscheidet nicht zwischen erlaubten und nicht-erlaubten Tieren. Die eigenen Tiere zu schützen, muss daher vorrangiges Ziel sein, andernfalls besteht die Gefahr, dass einzelne Wölfe auf Nutztiere konditioniert werden und ihre Fähigkeit zum Überwinden von Zäunen perfektionieren, was durch verbessertes Zaunmanagement dann kaum noch zu verhindern ist. Tierhalter müssen reagieren, bevor es dazu kommt. Die Zäune in Wolfsgebieten sollten bei gefährdetem Tierbestand so beschaffen sein, dass der Wolf draußen und das Pferd möglichst drinnen bleibt. Dabei dienen Schutzmaßnahmen nicht nur dem eigenen Pferd, sondern auch Unbeteiligten, die in Gefahr geraten, wenn flüchtende Pferde durch Zäune brechen. Als Maßstab für die Versicherer dient die aktuelle aid-Broschüre. Hier finden auch Tierhalter die Richtlinien für den Zaunbau. 

Sondergefahr für Robustpferde?

Die Haltung kleinerer Robustpferde, ganz besonders bei Fohlengeburten auf der Weide, wird in Wolfsgebieten möglicherweise zu einer besonderen Herausforderung. Derzeit ist unklar, ob Koppelzäune großer Flächen wolfssicher abgedichtet werden können. Das rät das Aktionsbündnis Pro Pferd e.V.

    • Kontakt zu Jägern und Förstern halten (Gibt es Wölfe in der Region?)
    • Zäune regelmäßig überprüfen
    • Untere Litze mit Strom auf einer Höhe von 25 cm ziehen (aid-Broschüre)
    • Wolfsinformationsveranstaltung besuchen (Wald und Holz, NABU, Tierhalterverbände)
    • Wildtierkameras aufhängen 

Es gibt keinen 100%igen Schutz!

Richtlinien rund um das Wolfsmanagement 

Der Umfang von Schadensersatz und Präventionsleistungen werden von den Ländern unterschiedlich geregelt. Wir haben uns bemüht, die Informationen, wie die Wolfsmanagementpläne und die Förderrichtlinien (Zahlungen) nach Bundesland sortiert, zusammenzutragen.

Liste wird von uns weiter verwaltet und regelmäßig aktualisiert.
Mehr Infos zum Thema finden Sie unter: www.propferd.org

Text: Carola Schiller, Aktionsbündnis Pro Pferd e.V.

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